Dehnungs-Verkürzung-Zyklus
Die
Antwort auf die Frage ist „ja“, wir können
einen
Kraftimpuls erzeugen, der über unsere willkürlich
erzeugbare
Kraftfähigkeit hinausgeht. Dies ist mittels des Einsatzes des
DVZ,
genauer einer reflektorischen
Brückensprengungmöglich.
Was ist der DVZ ? – die
Theorie
Der
DVZ beschreibt den Vorgang, dass auf eine exzentrische unmittelbar eine
konzentrische Kontraktion erfolgt, was eine besonders große
Kraftentwicklung verursacht. Genauer wird bei der exzentrischen
Kontraktion in den Sehnenstrukturen Energie gespeichert und
anschließend bei der konzentrischen Kontraktion
kraftverstärkend freigesetzt. Hieraus entsteht ein geringerer
Energiebedarf bei der konzentrischen Kontraktion bezüglich der
erzielten Kraftleistung. Weiter werden im Rahmen der exzentrisch
kontrahierenden Muskulatur Aktin-Myosin-Brücken gebildet,
welche
einen kurzfristigen Widerstand ("muskuläre Steifigkeit") gegen
die
rasche Dehnung darstellen. Dieser Widerstand nimmt allerdings durch die
Brückenstrengung bei weiterhin bestehender Dehnung rasch ab.
Durch
die sehr starke Dehnung im Verlauf der exzentrischen Kontraktion werden
die Muskelspindeln aktiv und über sie wird eine
„Reflex-Kontraktion“ der voraktivierten
Arbeitsmuskulaturausgelöst.
Das Ergebnis
Eine elektrische Aktivität, die
willentlich nicht erreichbar ist.
Für die Praxis
Durch
Ausführungen im Krafttraining die einen DVZ auslösen,
wie zum
Beispiel den „Nieder-Hochsprung mit möglichst
minimaler
Kontaktzeit“ können somit gezielt Kraftimpulsen
erzeugt
werden, die über das Maß der willkürlich
erzeugbare
Kraftfähigkeit hinausgehen. Solche Trainingsübungen
fördern insbesondere die Erhaltung des Muskelfaserprofils
(gegen
monotone Kraftrealisierungen im herkömmlichen Training) und
die
Steigerung der Maximalkraftfähigkeit.
Herausgeber:
www.traiwi.de
Einfach
besser trainieren.
Autor:
Jörn
Menger
Dipl.
Sportwissenschaftler
Ausgabe:
03
/ 2011
Stichworte: DVZ,
Reflexkontraktion, muskuläre Steifigkeit
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