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Wer sich mit dem Thema Muskelaufbau
auseinandersetzt, der weiß: es gibt vielerlei Trainingsmöglichkeiten um
einzelne Muskelpartien gezielt zu bearbeiten und aufzubauen. Am
weitesten verbreitet ist das Gerätetraining im Heim- oder
Fitnessstudio. Doch immer mehr Kraftsportler schwören auf das Training
ohne Geräte. Eingefleischte Fans des innovativen Calisthenics-Trainings
sprechen von einem völlig anderen Gefühl der Körperbeherrschung. Doch:
Was ist Calesthenics überhaupt und wie unterscheidet sich diese
Trainingsmethode vom herkömmlichen Kraftsport? Eine Antwort auf diese
Frage finden Sie im nachfolgenden Artikel.
Calisthenics, so heißt die neuste Trendsportart im Kraftsport. Längst
findet diese innovative Trainingsmethode nicht mehr nur in den
Vereinigten Staaten Anhänger, auch immer mehr deutsche
Fitnessbegeisterte schwören auf den Effekt dieser Technik, die ihre
Wirkung lediglich durch das körpereigene Gewicht erhält. Das heißt: Das
Training erfolgt ohne jegliche Form des Trainingsequipments – ohne
Hanteln und Gewichte – man trainiert ausschließlich mit dem
Körpergewicht. Einsteiger können mit Grundübungen wie Kniebeugen und
Situps, Liegestützen und Klimmzügen die einzelnen Körperpartien
trainieren – so wird nicht nur Muskelaufbau betrieben, sondern auch
Gleichgewicht, Koordination und Beweglichkeit geschult. Die
Königsdisziplin des Calisthenics ist das Training an der Stange, bei
der der Körper in verschiedenen Winkeln an der Stange gehalten wird –
ein Training der ganz besonderen Art. Das Trainingslevel wird ständig
gesteigert: Wer regelmäßig trainiert, kann dann durch genügend Armkraft
und ausreichender Körperspannung die „human flag“ – eine Figur, bei dem
der Körper, ähnlich einer Fahne, an einer senkrechten Stange gehalten
wird.
In Amerika gibt es bereits spezielle Trainingsparks, die auf die neue
Trendsportart ausgerichtet sind. Die Vorteile liegen klar auf der Hand,
denn besonders in warmen Gebieten kann so täglich trainiert und die
Kosten für Trainingsgeräte und Fitnessstudios eingespart werden.
Hierzulande muss man dafür jedoch wesentlich kreativer werden: Für die
Übungen an der Stange lassen sich zwar auch bei uns im Outdoorbereich
einige Gelegenheiten finden (beispielsweise Kinderspielplätze), jedoch
ist das Training dort nicht regelmäßig möglich – schlechte
Wetterbedingungen und die Belastungsgrenzen eines Kinderspielplatzes
sind zwei weitere Faktoren, die das Training im Freien behindern
können.
Das Training mit Fitnessgeräten im Heim- oder
Fitnessstudio bietet den genauen Gegensatz, denn Trainingsmaschinen und
-utensilien wie das Rudergerät, die Brustpresse sowie die Hantelbank
inklusive Hantelstangen und Gewichte sind dafür natürlich
unerlässlich. Statt mit dem körpereigenen Gewicht geschieht hier die
Umformung des Körpers mithilfe zusätzlicher Gewichte, die mit
steigender Trainingsphase etappenweise gesteigert werden. Bei der
Trendsportart Calisthenics erfolgt die Steigerung hingegen durch eine
Variation des Schwierigkeitsgrades der Übungen - das Gewicht bleibt
jedoch von Anfang an gleich und verändert sich nur mit zunehmendem
Körpergewicht.
Welche Methode effektiver ist, teilt bislang die Meinungen. Die Vor-
oder Nachteile lassen sich deshalb weniger in der Effektivität, als in
der Praktikabilität messen: Besonders im Heimstudio kann man entspannt
zu jeder Uhrzeit trainieren – unabhängig vom Wetter. Doch hat natürlich
auch die Calisthenics-Methode gewisse Vorzüge, besonders was den
finanziellen Aspekt betrifft. Um einen möglichst vielseitigen
Trainingsplan zu schaffen und den größtmöglichen Effekt hervorzurufen,
bevorzugen viele Kraftsportler eine Kombination aus beidem. Gemeinsam
haben beide Trainingsarten vor allem eins: Sie fordern enorm viel
Disziplin.
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